Nasslack

Korrosionsschutz mit Köpfchen

Organische Beschichtungssysteme bestehen in der Regel aus einer Grundbeschichtung, einer Zwischenbeschichtung und einer Deckbeschichtung. Aber auch einschichtig aufgetragene Lacksysteme gelten normgemäß als Korrosionsschutzsystem. Bei solchen Einschichtsystemen sind die Funktionen von Grund- und Deckbeschichtung vereint. Die Kombination aus metallischen Überzügen und nachfolgenden organischen Beschichtungen wird als “Duplex-System” bezeichnet. Dieser Begriff wurde in den frühen 50er-Jahren für Feuerverzinkung und die Beschichtung geprägt.

Unter dem Begriff Korrosionsschutzsystem sind sowohl unterschiedliche organische Beschichtungssysteme wie auch das Feuerverzinken und die genannten “Duplex-Systeme” zusammengefasst.

Duplex-Beschichtung

Vorteile eines Duplex-Systems

• Eignung als Schutzsystem auch für hohe Korrosionsbelastungen (bis C5)
• Beim Einsatz der “Duplex” Technologie erhöht sich die Korrosionsschutzdauer um das ca. 2,5-fache der einzelnen Komponenten
• Sehr guter Langzeit-Korrosionsschutz
• Hohe mechanische Belastbarkeit
• Hohe Wirtschaftlichkeit durch lange Lebensdauer
• Definierbare Optik und unbegrenzte Farben Vielfalt

Brandschutzbeschichtung

Vorteile einer Brandschutzbeschichtung

• Keine Baustellenapplikation erforderlich
• Durchgängige Qualitätssicherung durch Werksbeschichtung
• Schutzwirkung bis F120 / R120
• Keine weiteren baulichen Maßnahmen erforderlich
• Eignung als Schutzsystem auch für hohe Korrosionsbelastungen
• Guter Langzeit-Korrosionsschutz
• Hohe mechanische Belastbarkeit
• Hohe Wirtschaftlichkeit durch lange Lebensdauer

DIN EN ISO 12944

Für Sicherheit und Qualität

Stahl ist als Baustoff sehr weit verbreitet. Er ist wirtschaftlich, vielseitig verwendbar und weltweit verfügbar. Die Normreihe DIN EN ISO 12944 enthält in acht Teilen alle wichtigen Angaben zum Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Beschichtungssysteme.
Durch die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten von Stahlbauten ist der Einsatzbereich des Werkstoffes “Stahl” beinahe unbegrenzt.

Stahl hat aber einen Nachteil, er korrodiert. Bei Kontakt mit Sauerstoff und Feuchtigkeit bildet sich Eisenoxid (Rost). Dies beeinträchtigt nicht nur den optischen Eindruck von Stahlbauten. Im Laufe der Zeit kann durch die eintretende Ouerschnittsreduzierung der Stahlteile die Standfestigkeit des Bauwerkes gefährdet sein. Je nach korrosivem Angriff können ungeschützte Stähle bis zu 200 µm pro Jahr abgebaut werden. Beschichtungs-Systeme schützen den Stahl nicht nur vor Korrosion, sondern sie erlauben auch eine vielseitige farbliche Gestaltung von Stahlbauten in allen Bereichen.

Korrosionsklasse	Korrosivität	Beispiele
C1	Unbedeutend	Nur innen; Geheizte Gebäude mit neutraler Atmosphäre
C2	Gering	Ländliche Bereiche, ungeheizte Gebäude, in denen Kondensation auftreten kann, z.B. Lager, Sporthallen
C3	Mittel	Stadt- und Industrieatmosphäre mit mäßiger Luftverunreinigung, Küstenbereiche mit geringer Salzbelastung, Produktionsräume mit hoher Luftfeuchte und etwas Luftverunreinigung (z.B. Lebensmittelherstellung, Wäschereien, Brauereien)
C4	Stark	Industrielle Bereiche, Küstenbereiche mit mäßiger Salzbelastung, Chemieanlagen, Schwimmbäder
C5-I	Sehr stark (Industrie)	Industrielle Bereiche mit hoher Luftfeuchte und aggresiver Atmosphäre
C5-M	Sehr stark (Meer)	Küsten- und Offshorebereich mit hoher Salzbelastung, Gebäude mit nahezu ständiger Kondesation und mit starker Luftverunreinigung

 

DIN EN 1090

Zertifizierung von tragenden Bauteilen aus Stahl und Aluminium

Mit der Einführung der DIN EN 1090 wurde die bisher gültige Norm DIN 18800 abgelöst. Dadurch sind die Metallbau-Firmen aufgefordert, ihre Arbeiten durch werkseigene-Produktionskontrollen (WPK) zertifizieren zu lassen. Wir als Ihr Beschichtungsfachbetrieb sichern durch unsere werkseigenen Qualitätskontrollen die Einhaltung der Forderungen aus der DIN EN ISO 12944.
Selbstverständlich erstellen wir auch die entsprechende Dokumentation.

Forderungen der DIN EN 1090 sind im Wesentlichen:

• Erstprüfung: Statik, Qualifizierung der Schweißprozesse 
• Zertifizierung der werkseigenen Produktionskontrolle 
• Zertifizierung und Überwachung durch einen Zertifizierer
• Dokumentation und Prüfaufzeichnungen
• Qualitätssicherung für HV-Verschraubungen
• Qualitätssicherung für Korrosionsschutz,
• Einführung der Schweißqualitätsnorm ISO 3834 
• Umsetzen der Ausführungsnormen EN 1090-2/-3
• Schweißanweisungen müssen vorliegen (außer EXC1)
• Geprüfte Schweißer und Schweißaufsicht
• 100% Sichtprüfung der Schweißnähte
• Zerstörungsfreie Prüfungen (außer EXC1)
   

Die Industriebeschichtung Einhäupl in Herzlake hat sich am 12.02.2015 beim TÜV Rheinland zertifizieren lassen und ist dadurch befähigt den Korrosionsschutz nach DIN EN 1090 aufzubringen.

Konstruktion

Qualität beginnt bei der Planung

Die Auswahl des richtigen Werkstoffs ist bei der Planung von Bauwerken ein wesentlicher Schritt zur Vermeidung von Korrosionsschäden. Das funktioniert jedoch nur optimal wenn der Baustoff auch richtig kontrolliert und verarbeitet wird. Dicht geschlossene Hohlkästen aus Stahl benötigen in der Regel (von innen) keinen Korrosionsschutz. Diese Bauteile können auch mit Stickstoff geflutet werden um Sauerstoff und Feuchtigkeit aus dem Innenraum zu verdrängen. Konstruktive Maßnahmen haben einen entscheidenden Einfluss auf die Wirksamkeit des Korrosionsschutzes. Grundregeln sind in der DIN EN ISO 12944-3 und der DIN EN 1090 geregelt.

Korrosionstechnisch relevant ist zum Beispiel, dass die Oberflächen von Stahlbauten möglichst klein und wenig gegliedert sind. Schweißnähte sind den Niet- oder Schraubverbindungen vorzuziehen. Unterbrochene Nähte und Punktschweißungen sollten jedoch vermieden werden. Spalten und Fugen, in denen sich Wasser ansammeln kann, sind problematisch. Unterschiedliche Metalle (z.B. Kuper/Stahl) in einer Konstruktion sind möglichst ebenso zu vermeiden, da es zu einer Kontaktkorrosion führen kann.

Haben Sie Fragen zur Planung Ihres Projekts? Wir stehen Ihnen mit fachkundiger Beratung zur Seite.

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