Feuerverzinken

Korrosionsschutz mit Köpfchen

Mit unserer technologisch ausgefeilten Anlage verzinken wir Ihre Teile von der Schraube bis zum Parkhaus. Dazu tauchen wir Ihre Konstruktionsteile nach der entsprechenden Vorbehandlung in schmelzflüssiges ca. 450°C heißes Zink.

Nach dem Zinkbad kühlen die Bauteile ab und werden noch verputzt. Zinkspitzen und Schlackereste werden gereinigt. Dann ist die verzinkte Ware versandfertig.

Der Zinkgehalt der Schmelze liegt gemäß DASt Richtlinie 022 bei mindestens 98%. Beim Verzinkungsvorgang bildet sich als Folge einer wechselseitigen Diffusion des flüssigen Zinks mit der Stahloberfläche auf dem Stahlteil ein Überzug verschiedenartig zusammengesetzter Eisen-Zink-Legierungsschichten. Beim Herausziehen der feuerverzinkten Gegenstände bleibt auf der obersten Legierungsschicht noch eine - auch als Reinzinkschicht bezeichnete - Schicht aus Zink haften, die in ihrer Zusammensetzung der Zinkschmelze entspricht.

Zuschläge

Rohstoffe und Energie

Die börsennotierten Rohstoffpreise und die immer weiter steigenden Energiekosten stellen einen großen Kostenfaktor beim Feuerverzinken dar. Hier erfahren Sie die aktuellen Zuschlage für Zink und Energie.

Metallzuschlag:

WEIDEN: 36,0%

MÜHLAU: 37,0%

HERZLAKE: 46,0%

Energiekostenzuschlag/CO2-Zuschlag:

WEIDEN: 35,00 €/to

MÜHLAU: 49,00 €/to

HERZLAKE: auf Anfrage

 

Verzinkung tragender Stahlbauteile

Flüssigmetallinduzierte Spannungsrisskorrosion.

Mehrere in der Vergangenheit liegende Schadensfälle bei feuerverzinkten Stahlbauteilen veranlassten die Bauaufsicht in Deutschland Regeln für Planung, Konstruktion, Fertigung und Verzinkung dieser Konstruktionen festzulegen. Der mit der Ausarbeitung dieser Regeln beauftragte „Deutsche Ausschuss für Stahlbau (DASt)“ erstellte eine Richtlinie (DASt-Richtlinie 022), die ergänzend zu bereits bekannten Regelwerken (z.B. DIN EN ISO 1461) anzuwenden ist. 

Seitens des DIBt (Deutsches Institut für Bautechnik) wurde beschlossen, diese Richtlinie zum 01.01.2010 in die Bauregelliste aufzunehmen und somit zu einer verbindlichen Vertragsgrundlage für alle feuerverzinkten Bauprodukte in Deutschland zu machen. Ziel der DASt-Richtlinie 022 „Feuerverzinken von tragenden Stahlbauteilen“ ist eine Verhinderung von Einbußen der Tragsicherheit und Gebrauchstauglichkeit durch Rissbildung beim Verzinkungsprozess. Hierzu gibt das Regelwerk Vorgaben für Planung, Herstellung und Verzinkung der Stahlkonstruktionen. Eintauchgeschwindigkeit, Verweildauer im Zink, Vorbehandlung des Stahls vor dem Verzinken und Prüfverfahren sind wesentliche Punkte, die uns als Verzinker betreffen.

Die Richtlinie gibt jedoch auch Vorgaben, die Sie bereits bei der Planung und Fertigung sowie der Dokumentation der Konstruktion betreffen. Für alle Bauteile, die dem bautechnisch geregelten Bereich unterliegen und statisch tragend sind, ist die Umsetzung dieser Richtlinie verbindlich. Aus diesem Grunde ist bei Anlieferung eine Bestellspezifikation mit Angabe der Vertrauenszone abzugeben. Ohne diese ist eine DASt-gerechte Verzinkung nicht möglich. Durch die Zertifizierung mit dem Ü-Zeichen garantieren wir Ihnen die Einhaltung der Vorgaben der Richtlinie (z.B. Zinkzusammensetzung, Dokumentation usw.).

Alle Vordrucke um Ihren Auftrag DASt-gerecht zu dokumentieren finden Sie in unserem Servicebereich.

DIN EN ISO 1461

 

Für Sicherheit und Qualität.

Die DIN EN ISO 1461 legt wesentliche Anforderungen und Prüfungen fest, die an das Stückverzinken von Stahlteilen gestellt werden. Es geht hierbei um das Feuerverzinken von Einzelteilen im diskontinuierlichen Verfahren. Die Norm regelt sowohl die Anforderungen an Zinküberzüge, die nach dieser Verfahrenstechnik hergestellt werden (z. B. Dicke des Zinküberzuges, Ausbesserungen usw.), sie legt aber auch Prozeduren fest, mit denen die Übereinstimmung der Feuerverzinkung mit dieser Norm nachgewiesen werden kann. Die Norm gilt nicht für andere Verfahrensvarianten des Feuerverzinkens, die in anderen Normen geregelt sind.

Für bestimmte Serienprodukte (z. B. Gerüste, Schutzplanken usw.) gibt es eigenständige Normen und Richtlinien, die in einigen Fällen abweichende Festlegungen zum Feuerverzinken dieser Teile treffen (z. B. hinsichtlich der Schichtdicke). Das Feuerverzinken erfolgt üblicherweise im Lohnauftrag. Individuelle Vereinbarungen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer, sowie Festlegungen in Leistungsverzeichnissen, haben nur Gültigkeit, solange sie unseren AGBs nicht widersprechen. In den meisten Fällen sind jedoch Normen von zentraler Bedeutung, da sie entweder bei Aufträgen ausdrücklich zitiert werden, oder mangels detaillierter Festlegungen hierzu automatisch die anerkannten Regeln der Technik darstellen.

Die Norm regelt die Leistungen, die von der Feuerverzinkerei zu erbringen sind, sie gilt jedoch nicht automatisch auch für nachgeschaltete Teilleistungen. So ist z. B. die Feuerverzinkerei für die Ausbesserung der von ihr zu vertretenden Fehlstellen zuständig, hingegen jedoch nicht für die Ausbesserung von Schäden am Zinküberzug, die durch die Montage entstehen. Die DIN EN ISO 1461 ist auf das Feuerverzinken in dafür typischen Zinkschmelzen anzuwenden, d.h. sie ist nicht anzuwenden auf Verzinkungsverfahren, die mit speziellen Zinklegierungen mit mehr als 2% anderer Metalle arbeiten.

Ausführung von Stahl- und Aluminiumtragwerken

Alle Verzinkereien und Beschichtungsanlagen nach DIN EN 1090

Seit dem 01.07.2014 vereinheitlicht die DIN EN 1090 unterschiedliche nationale Normen und verpflichtet u.a. alle deutschen Stahlbaubetriebe, Stahl- und Aluminiumtragwerke nur noch normenkonform in den Verkehr zu bringen. 

Diese Norm regelt neben der Konstruktion der Tragwerke auch deren Korrosionsschutz durch die Beschichtung oder Feuerverzinkung. Je nach Anforderung des Bauwerks wird ein geeigneter Korrosionsschutz gefordert. Im Bereich der Feuerverzinkung sind alle Betriebe der Firma Einhäupl durch das Ü- Zeichen, welches nach bestandener Prüfung gemäß den Auflagen der DASt-Richtlinie 022 erteilt wird, zertifiziert. Dadurch werden die Anforderungen der DIN EN 1090 mit erfüllt.

Verzinkungsgerechte Konstruktion

Das Feuerverzinken ist ein Korrosionsschutzüberzug, welcher durch eintauchen in schmelzflüssiges Zink bei ca. 450°C erfolgt. Zink ist ein Metall mit einer Dichte von 7,13 to/m³. In dieses schmelzflüssige Zink werden die zu verzinkenden Stahlteile mit einer Dichte von 7,7 to/m³ eingetaucht. Ein Vorteil des Feuerverzinkens besteht darin, dass auch Hohlräume von innen gegen Korrionsangriffe geschütz werden. Dazu müssen die zu verzinkenden Konstuktionen jedoch Verzinkungsgerecht hergestellt werden um einen optimalen Korrosionsschutz aufbringen zu können.

Dazu zählen folgende Eigenschaften:

• Entlüftungsöffnungen in die Unterseiten und Oberseiten von Hohlräumen einbringen (Bohrungen oder Ausklinkungen)
• Verschweißen von unterschiedlichen Blechstärken vermeiden (es droht Verzug oder Risse)
• Anschlagpunkte definiert anschweißen und mitteilen (Ösen oder zusätzliche Bohrungen)
• Keine Schweißsprays verwenden (führt zur Fehlverzinkung des Bauteils)
• Keine Lackrückstände oder Lackstifte verwenden (führt zur Fehlverzinkung des Bauteils)
• Aussteifungen anbringen um Verzug - des Bauteils v.a. dünne Bleche - zu vermeiden (Kantungen und Stege anbringen)
• Keine schöpfenden Geometrien erzeugen, da das Bauteil in Flüssigkeiten getaucht wird
• Keine für uns nicht kontrollierbaren Bohrungen einbringen (Gitter bei Hoftoren, Gartenzäunen, Geländern, ....) - führt zu Kontrollmehraufwand oder zum Ausschluss der Ware aus dem Verzinkungsprozess

Sollten Sie sich nicht sicher sein, wie sie Ihr Bauteil in optimaler Art und Weise für den Prozess des Feuerverzinkens konstruieren sollen, so steht Ihnen unser Team an den Standorten sehr gerne mit Rat zur Seite.
Auch bieten wir unseren Kunden im Rahmen von 5-20 Teilnehmern eine kostenfreie Schulung mit dem Thema: "Verzinkungsgerechtes Konstruieren leicht gemacht" an.
Sprechen Sie hierzu Ihre Kontaktperson am jeweiligen Standort an.

 

 

 

 

 

Feinputzen

Feinverputzen als Vorbereitung zur Nasslackierung

Die Anfrage auf dem Markt für das Duplex Verfahren (Verzinkung plus Farbe) ist in den letzten Jahren gestiegen. Dies liegt zum einen an den erweiterten Anforderungen an den Korrosionsschutz. Zum anderen liegt dies aber auch an den farblichen Gestaltungsspielräumen des Auftraggebers. Um diesen gerecht zu werden, ist es nicht damit getan, die Feuerverzinkung DIN gerecht nachzuarbeiten. Genau hier beginnen wir, die Feinverputzung zu realisieren. 

Das Feinverputzen ist ein aufwendiges Verfahren, bei dem die Bauteile nach der Verzinkung geschliffen werden. Hierbei werden die Unebenheiten, Pickel, Verdickungen und sonstige Auffälligkeiten so entfernt, dass eine glatte Oberfläche entsteht, die es dem Beschichter erlaubt, seine Applikation glatt und eben aufzutragen. Feinstverputzen ist eine Arbeit, die besondere Sorgfalt erfordert. Die geschulten Mitarbeiter unseres Unternehmens setzten nach der Verzinkung die Anforderungen um, welche im Vorfeld mit dem Kunden vereinbart wurden.

Wichtige Grundlagen zur Planung Ihres Bauvorhabens

Eine feuerverzinkungsgerechte Konstruktion ist die Voraussetzung für eine einwandfreie Verzinkung. Hier finden Sie die wichtigsten Grundlagen zur Planung und Umsetzung Ihres Bauvorhabens.
 

Keine sperrigen Bauteile

Sperrige Bauteile können zu Transport- und Verzinkungsproblemen führen. Ebene Bauteile lassen sich qualitativ besser und wirtschaftlicher verzinken. Bei Hohlprofilen sind Zulauf- und Entlüftungsöffnungen vorzusehen.

Keine Farbe, keine Schweißschlacke 

Bauteile sind frei von Farben (Beschichtungen), Schweißschlacken, bzw. Schweißrückständen und Ähnlichem anzuliefern, da diese Substanzen beim Beizen nicht entfernt werden können und zu Fehlstellen führen.

Zulauf- und Entlüftungsöffnungen vorsehen

Sorgen Sie für ausreichend Löcher in Ihrer Konstruktion. Beachten Sie bitte auch, dass Öffnungen zum Befüllen von z.B. Rahmenkonstruktionen größer sein müssen, als Löcher zum Be- und Entlüften. 

Verzug vermeiden

Achten Sie darauf, die geeignete Schweißfolge einzuhalten. Wählen Sie möglichst symmetrische Querschnitte und schaffen Sie z.B durch Radien, sicken- oder pyramidenförmige Kantungen genügend Ausdehnungsmöglichkeiten. Dabei sollten Sie möglichst sehr unterschiedliche Materialdicken vermeiden. 

Profile nicht flächig verschweißen 

Einseitig angeschweißte Profile können zu Verzug führen!

Anhängen ermöglichen

Tragen Sie dafür Sorge, dass wir Ihre Waren sachgerecht anschlagen können. Platzieren Sie Zulauf- und Entlüftungslöcher möglichst senkrecht unter der Anhängemöglichkeit.

Tote Ecken und Winkel vermeiden

Sehen Sie Öffnungen an Überlappungen vor.

Zusätzliche Hinweise

• DIN EN ISO 1461 „durch Feuerverzinken auf Stahl aufgebrachte Zinküberzüge (Stückverzinken)“ berücksichtigen
• Zu feuerverzinkten Konstruktionen gehören feuerverzinkte Verbindungselemente, z.B. gemäß DIN 267 Teil 10
• Beachten Sie bei der Konstruktion von zu verzinkenden Bauteilen die DIN EN ISO 14713
• Stahlteile sollten möglichst frei von Öl und Fett angeliefert werden
• Stähle mit kritischen Silicium-Gehalten neigen zur Bildung dicker Zinküberzüge, die ein graues Aussehen haben können
• Zur Vermeidung von Nacharbeit sollten Schraubenlöcher, falls möglich, 2mm über dem Nenndurchmesser ausgeführt werden
• Transport- oder Montageschäden am Korrosionsschutz sind fachgerecht auszubessern
• Konstruktions- und/oder fertigungsbedingte Spalten und Poren z.B. in Schweißverbindungen sind zu vermeiden
• Gewindeteile können nach dem Feuerverzinken durch erwärmen und Ausbürsten des Zinks wieder gängig gemacht werden­­

Das altbekannte Übel

Frisch aufgebrachte Zinküberzüge weisen eine Oberfläche mit nur minimalen Verunreinigungen oder chemischen Umsetzungsprodukten auf. An der Atmosphäre entsteht primär Zinkoxid, das unter der Wirkung von Luftfeuchtigkeit zu Zinkhydroxid und mit dem Kohlendioxid der Luft zu basischen Zinkcarbonat umgewandelt wird. 

Diese Reaktionsprodukte sind schwer wasserlöslich und bilden eine Schutzschicht. Dies bedeutet, dass frisch feuerverzinkte Teile gut belüftet gelagert werden müssen, um möglichst viel Kohlendioxid an die Oberfläche zu bringen und dadurch die Schutzschichtbildung zu fördern. Hieraus ergibt sich auch, dass die Korrosionsgeschwindigkeit unmittelbar zu Beginn der Bewitterung größer ist als die stätionäre nach erfolgter Bildung der Schutzschichten.Die Bildung der Schutzschichten erfolgt je nach den vorliegenden Verhältnissen in einigen Tagen bis zu mehreren Monaten. Man erkennt die beginnende Schichtbildung an der Veränderung der Oberfläche. Zunächst verliert die anfangs allgemein glänzende und blumige Zinkoberfläche ihren Glanz, um nach längerer Zeit hell- oder dunkelgrau zu werden.

Bitte beachten Sie, dass die angesprochenen Schutzschichten nicht ausbilden können, wenn:

• die Zinkoberfläche mit Wasser, das keine oder nur sehr wenige mineralische Stoffe enthält, benetzt wird. (z.B. Schwitzwasser, Tau, Regen, destilliertes Wasser)
• keine ausreichende Belüftung (Frischluftzufuhr) vorhanden ist.

Weißrostbildung

Zinküberzüge, insbesondere noch nicht bewitterte ohne schützende Deckschicht, sind empfindlich gegen Kondenswasser. In diesem Fall werden Zinkhydroxide gebildet, die nicht zu basischen Carbonaten weiterreagieren können. Bei den unter diesen Bedingungen relativ schnell gebildeten Zinkkorrosionsprodukten handelt es sich um weiße, lockere Schichten, die keine schützende Wirkung haben. Da die durch Kondenswassereinfluss oder gehemmten CO2-Zutritt gebildeten Zinkkorrosionsprodukte sehr voluminös sind, kann selbst eine nur geringfügige Weißrostbildung optisch fälschlicherweise den Eindruck einer starken Schädigung des Zinküberzuges erwecken.

Beachten Sie bitte folgende Ratschläge, um die Weißrostbildung möglichst gering halten:

• Bei Regen, Nebel oder hoher Luftfeuchtigkeit möglichst Lagerung im Freien vermeiden
• Verzinkte Stahlteile nicht in hohem, feuchtem Gras oder Pfützen und Schlamm ablagern
• Stahlteile auf Unterlagen mit ca. 150mm Bodenabstand (z.B. Kantholz) setzen
• Vollflächige Berührungen vermeiden (Bleche nicht übereinander stapeln)
• Da auch längeres Einwirken von Schnee Weißrost auslösen kann, empfiehlt es sich, das Material gegebenfalls unter einem Dach zu lagern
• Möglichst mit leichtem Gefälle lagern, damit Wasser ablaufen kann
• Verzinktes Material so lagern, dass die Luft jedes Teil umspülen kann

Bewertung Weißrost 

Wir weisen Sie darauf hin, dass nach DIN EN ISO 1461 Weißrost keinen Mangel darstellt.

Beseitigung von Weißrost

Sind die Bedingungen, welche die Weißrostbildung ausgelöst haben, nicht mehr vorhanden, breitet er sich auch nicht weiter aus. Bei Weißrostbefall ist eine Entfernung nicht zwingend erforderlich. Die Korrosionsprodukte lagern sich vielmehr in die sich langsam bildenden Deckschichten ein. Ist jedoch eine zusätzliche Beschichtung vorgesehen, so muss auch der geringste Weißrostbelag unbedingt entfernt werden, da andernfalls das Haftvermögen der Beschichtung erheblich beeinträchtigt wird.