CSU zu Gast in Weiden

Am Mittwoch den 19.10.2022 hatte sich der CSU Ortsverband Weiden West zu einem Informationsgespräch in unseren Standort Weiden angesagt.
Herr Franz-Josef Einhäupl nutzte die Gelegenheit die Entwicklung des Standortes in den vergangenen Jahren aufzuzeigen; insbesondere die zuletzt getätigte Investition in eine Industriebeschichtungsanlage wurde näher betrachtet.
Beherrschendes Thema aber war – was auch sonst – die Frage wie es für solch energieintensiven Betriebe wie eine Feuerverzinkerei bei der Frage um die Wirtschaftlichkeit weiter gehen wird.
Herr Einhäupl erläuterte die Brisanz des Themas an 5 Komplexen.
•    Kein Liefervertrag _ keine Liefersicherheit

In den vergangenen Monaten – seit Kriegsbeginn in der Ukraine – war es für das Unternehmen Einhäupl nicht möglich einen Liefervertrag für den Zeitraum ab 01.01.2023 zu bekommen.
Sowohl die bisherigen Lieferanten als auch alle anderen angefragten Gasanbieter (das gilt für den Strom in gleicher Weise) machten keinerlei Anstalten ein Angebot zu unterbreiten.
Wir hatten uns schon damit abgefunden im Frühjahr nächsten Jahres in die sogenannte „Ersatzversorgung“ zu fallen.
Inzwischen ist es aber gelungen einen Liefervertrag sowohl für Gas als auch Strom abzuschließen. Allerdings orientiert sich die Preisbildung hierbei zu 100 % am „Spot-Markt“. Das heißt wiederum, dass wir keine Preis- und damit Planungssicherheit haben und der tatsächliche Preis erst rückwirkend festgesetzt wird.

•    Fehlende Perspektive _ Keine Klarheit von Seiten der Regierung

Obgleich der „Zwischenbericht“ der von der Bundesregierung (viel zu spät) eingesetzten Expertenkommission seit 10.10.2022 vorliegt hat sich die Regierung oder die entsprechenden Ministerien noch nicht dazu geäußert, ob und in welcher Form die darin aufgezeigten Vorschläge für Privatverbraucher und Unternehmen umgesetzt werden sollen.
Auch an dieser Stelle werden wir zusammen mit allen Unternehmen im Regen stehen gelassen – Wir haben keinerlei Planungssicherheit für nächstes Jahr.

•    Wettbewerbsverzerrung im regionalen- und Weltmarkt

Die bei uns (Deutschland und Europa) zu entrichtenden Energiepreise (Gas und Strom) führen im Vergleich zu den Bedingungen im Weltmarkt zu einem Wettbewerbsnachteil der in vielen Fällen nicht aufgeholt werden kann.
Für den regionalen Markt ergeben sich die gleichen Wettbewerbsverzerrungen gegenüber Wettbewerbern, die „zufällig“ noch Energiepreisfestschreibungen über längere Zeiträume abgeschlossen haben.

•    Blackout bei Strom nicht auszuschließen

Die Gefahr eines regionalen oder auch großflächigen Blackout“ bei der Stromversorgung ist ein Damoklesschwert. Ohne den Atomstrom aus den (jetzt noch nicht laufenden) französischen AKW´s wird die Situation im Winter (ohne unseren PV Strom) sehr schwierig beherrschbar.

•    Zuschnitt Energienetzbetreiber

Aufgrund des Umstandes, dass wir lange Zeit keinen Liefervertrag angeboten bekamen, haben wir uns (zwangsläufig) mit der Frage der „Ersatzversorgung“ für unsere Betriebe auseinander gesetzt.
Dabei mussten wir erkennen, dass einzelne Netzbetreiber aufgrund von regulatorischen Zwängen offenbar nicht in der Lage sind für Betriebe wie den unseren die bundesgesetzlich geregelte „Ersatzversorgung“ zu übernehmen. Dabei sieht Herr Franz-Josef Einhäupl Lücken in der Bundesgesetzgebung die tatsächlich dazu führen könnten, dass die Energieversorgung für einzelne Abnehmer eingestellt würde. Das bedeutet dann den Entzug der Geschäftsgrundlage und das „AUS“ für die betroffenen Betriebe.
Hier sieht Herr Einhäupl die Politik in der Pflicht die Regelungslücken zu schließen und die Netzbetreiber in die Position zu versetzen die Regelungen der „Grund- / Ersatzversorgung“ erfüllen zu können.

Die Besucher wurden zum Abschluss noch zu einer Brotzeit eingeladen.
 

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